Das Technikum für Additive Fertigungsverfahren wurde räumlich erweitert und speziell für diese Bedürfnisse eingerichtet. Aktuell stehen ca. 80 m² Laborfläche zur Verfügung.
Das Technikum/Labor für Additive Fertigung steht den Studierenden für Studienarbeiten, Laborversuche und zur Realisierung von Konstruktionsentwürfen zur Verfügung.
Unterschiedlichen Verfahren im Technikum
Das Technikum umfasst aktuell die drei folgenden unterschiedlichen Verfahren:
- Fused Layer Modelling (FLM) bzw. Fused Deposition Modelling (FDM): Bei diesem Verfahren wird ein Kunststoffstrang durch eine Düse extrudiert. Wichtig hierbei ist eine exakte Temperierung der Düse und der Baukammer, um ein gutes Druckergebnis zu erhalten. Üblicherweise kommen hierbei amorphe Thermoplaste wie z.B. Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) zum Einsatz.
- ARBURG Kunststoff-Freiformen (AKF) / freeformer: Kunststoffgranulat in ähnlicher Art und Weise wie beim Spritzgießen plastifiziert. Durch einen definierten Druck wird die Schmelze bei Öffnen der Düse in Form von Tropfen ausgetragen. Der Vorteil dieses Verfahrens ist das standardisierte Kunststoffgranulate zum Einsatz kommen können, wobei die Eignung der Kunststoffe hinsichtlich der Prozessführung zuvor untersucht werden müssen.
- Selektives-Laser-Sintern (SLS): Kunststoffpulver wird schichtweise aufgetragen und mittels Laser verschmolzen. Bei diesem Verfahren kommt vornehmlich Polyamid 12 (PA 12) zum Einsatz. Wichtig sind ein homogener Schichtauftrag und eine präzise Temperaturführung. Weiterhin bedarf es zusätzlicher Nacharbeit in einer Strahlkammer, um das nichtverschmolzene Pulver von den Bauteilen zu entfernen. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass beliebig komplexe Bauteile aufgebaut werden können.
Für die Entfernung von Stützmaterialien, welche bei den beiden zuerst genannten Verfahren (FLM/FDM und AKF) üblicherweise benötigt wird stehen zwei spezielle Auswaschstationen für wasserlösliche und laugenlösliche Stützmaterialien zur Verfügung. Wichtig hierbei sind eine gute Temperierung und Umwälzung des Auswaschbads.
Datenaufbereitung
Im Technikum stehen weiterhin zwei Arbeitsplätze zur Datenaufbereitung zur Verfügung, so dass für die oben genannten Verfahren direkt vot Ort die Maschinendaten aus zuvor exportierten CAD-Daten erzeugt werden können.
Für das pulverbasierte Selektive-Laser-Sintern wurde ein abgetrennter Bereich geschaffen, so dass die Pulverpartikel nicht den restlichen Raum verschmutzen. Zusätzlich wurde das Technikum mit Lüftungsanlage ausgestattet.